Ist Ginseng denn nicht gleich Ginseng und gibt es tatsächlich unterschiedliche Ginseng Arten?
Und müssen wir Ginseng in seinen verschiedenen Arten unterscheiden?
Ja, das müssen wir leider! Auf dem internationalen Markt werden derzeit 5 unterschiedliche Ginseng Arten angeboten, doch sie unterscheiden sich sehr stark in ihrer Wirkung.
Unterschiedliche Ginseng Arten aus Sicht der Botanik
Panax Ginseng ist eine Pflanze, die zu der Familie der Araliengewächse gehört. Koreanischer Ginseng stammt aus den bewaldeten Gebirgsregionen im nördlichen Teil von Korea. Sie wächst auch im nordöstlichen Teil von China direkt zur Grenze von Korea und im südöstlichen Sibirien. Die Pflanze ist erst einmal klein und unscheinbar, entwickelt jedoch in ihrer Wachstumsphase breite, runde Blätter mit roten Steinfrüchten. Die krautige Pflanze wird erreicht eine Wuchshöhe von etwa 30 bis maximal 60 cm. Panax Ginseng wird zur Gewinnung von Arzneimitteln kultiviert und nur die Wurzel der Pflanze verarbeitet.
Koreanischer Ginseng (Panax Ginseng C.A. Meyer)
Panax Ginseng C.A. Meyer ist der echte Ginseng und er wird nur in Korea angebaut. Alle weiteren Ableger stammen von dieser Heilpflanze ab. In seiner ursprünglichen Farbe ist Ginseng weiß. Koreanischer Panax Ginseng C.A. Meyer ist ein Adaptogen und ist durch seine vielfältigen Ginsenoside in der Lage dem Körper zu helfen sich den verschiedensten Anforderungen anzupassen. Er wirkt ausgleichend und ausbalancierend.
Amerikanischer Ginseng (Panax Quinqefolius)
Auch der amerikanische Ginseng stammt von der koreanischen Mutterpflanze ab. Doch Ginseng ist eine sehr empfindliche Pflanze und benötigt ein ganz besonderes Klima und besonderen Boden und wo könnte er besser gedeihen als in seiner ursprünglichen Heimat Korea. Durch die ungewohnten Umgebungsbedingungen in Amerika hat der Ginseng dort viel von seinen ursprünglichen Wirkstoffen verloren. Original koreanischer Ginseng enthält bis zu 30 verschiedene Ginsenoside, der amerikanische leider nur noch 15.
Der verminderte Wirkstoffgehalt erklärt sich auch dadurch, dass Ginseng in Amerika durch Unkenntnis häufig zu früh geerntet wurde. Mittlerweile gelten sehr strenge Regeln Ginseng für den Ginseng Anbau und ein zu frühes Ernten der Pflanzen wird mit erheblichen Sanktionen bestraft. Damit der Amerikanische Ginseng einen guten Wirkstoffgehalt enthält, lässt man die Pflanze nunmehr fast 10 Jahre wachsen.
Chinesischer Ginseng (Panax Notoginseng)
Dieser in China beheimatete Ginseng ist nur eine Nachzucht des originalen koreanischen Ginseng. Daher hat er auch nur einen Bruchteil der Wirkstoffe, nämlich 14 statt 30 Ginsenoside. Dieser Ginseng ist häufig auch mit Schadstoffen belastet.
Japanischer Ginseng (Panax pseudoginseng subsp. japonicus)
Diese Ginseng ist kein Adaptogen wie der echte koreanische Ginseng. Er ist auch nur eine verwandte Art des originalen Ginseng und seine Wirkung ist eine völlig andere. Dieser Ginseng besitzt auch nur 8 von 30 Ginsenosiden. Interessanterweise kommen zwei dieser Ginsenoside nicht im koreanischer Ginseng vor, dafür ist seine Dosierung um ein vielfaches höher. Dieser Ginseng kann durch seine spezifische Wirkung nicht für alle Anwendungsgebiete eingesetzt werden. Gezielt wird er jedoch schon seit langer Zeit zu Heilzwecken eingesetzt.
Sibirischer Ginseng (Eleutherokokkus senticosus)
Diese Pflanze trägt zu unrecht die Bezeichnung Ginseng. In Sibirien wird die Pflanze Taiga Ginseng genannt und sehr teuer auf dem Markt angeboten. Dabei handelt es sich überhaupt nicht um eine Ginseng Pflanze. Es ist eine völlig andere Pflanze und hat äußerlich nur eine Ähnlichkeit mit dem originalen Ginseng. Demzufolge hat diese Pflanze auch nicht annähernd die Wirksamkeit wie das Original.